Kunstworkshops im Erstaufnahmelager NW1
Bremen 2015 — 2016
Konzept und Durchführung: Linda Furker, Teresa Häußler, Waltraud Feser-Bonthuis, Detlef Ambrassat, Gil Staug
#Kommunikation
#Partizipation
#Raumwahrnehmung
#Flucht und Exil
Ziel des Projektes war es, den Bewohner*innen die Möglichkeit zu geben, der Langeweile des ständigen Wartens etwas entgegen zu setzen, den eigenen Lebensraum selbst zu gestalten, Kontakte herzustellen und Strukturen zu entwickeln.
Im Erstaufnahmelager NW1 habe ich gemeinsam mit befreundeten Künstler*innen über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal wöchentlich die Rigipswände der Zelte gestaltet.
Es gab durchgängig eine starke Fluktuation, wodurch keine feste Workshopgruppe entstand. An jedem Projekttag erschien eine Gruppe von c.a. 3 bis 15 Menschen unterschiedlichster Altersklassen zwischen zwei und sechzig Jahren, wobei sich durchgängig mehr Männer als Frauen beteiligten.
Den verbindenden Rahmen bildeten Menschen, die in vielerlei lustigen Posen vor der Wand standen und deren Umrisse mittels Kohlestift von ihren Mitgestaltern schemenhaft umrissen wurden. Dabei sollten sie auf schon entstandene Umrisse bezug nehmen. So entwickelte sich Hand in Hand eine bewegende Menschenkette, deren einzelne Figuren mit Träumen, Visionen, Wünschen oder abstrakten Formen grafisch gefüllt wurden. Andere Teilnehmer*innen haben sich Motive aus dem Internet gesucht und diese auf die Wand übertragen.
Originale Malereien von Bewohnern, Fotos von der Dokumentation des Projektverlaufs und Fotos von Fragmenten der Wandbemalung auf den Gängen im Wohnzelt wurden auf der Ausstellung Zeltbilder im Rahmen der Themenwoche Flucht & Exil in der Westend.Kulturwerkstatt in Bremen ausgestellt.